Abstand - Anstand - Ausgabe
Johanna Willmann (li) & Eleonore Köble (re)Eleonore Köble
Wir überreichen gefüllte Tüten mit Lebensmittel am Haupteingang von St. Antonius.
Dies bedeutet, alles ist anders. So auch die erste Begegnung nach zehn Wochen. Die Besucher und Besucherinnen kommen zögerlich, ängstlich und traurig. Wir spüren, nicht nur der Leib braucht Nahrung, sondern auch die Seele!
Spenden aus der Seelsorgeeinheit in Form von Lebensmitteln, aber auch im Gegenzug für die von Frauen aus dem Nähcafé gefertigten Schutzmasken, helfen, dass wir Tüten füllen können. Ein paar Kleidungsstücke legen wir über die im Abstand stehenden Kirchenstühle.
Für die kommenden Ausgabetage, immer Mittwochs von 15 bis 16 Uhr, wollen wir versuchen ins Gespräch zu kommen und kleine Überraschungen zu verteilen, die Herzen erfreuen. Im Austausch mit dem Seelsorgeteam erfahren wir Unterstützung und Hilfe für die nun ganz andere Art unserer Arbeit. Caritas eine starke Säule der Gemeinde !
Foto: Eleonore Köble
Das Ehrenamt in CoronaZeit
Die Arbeit unserer CKD-Gruppe St. Antonius hat sich in der Zeit von Corona schlagartig verändert. Wir können sagen, für unsere Situation des Sozialen Punktes nicht nur negativ. Wir hatten am Mittwoch 11. März 2020 das letzte Mal geöffnet und unsere Besucher von der Schließung unserer wöchentlichen
Begegnungen unterrichtet. Alle hatten sie volles Verständnis.
Die Maßnahmen, die einzuhalten sind ließen die Nähe zu den Menschen nicht mehr zu. Unser Motto Nahe bei den Menschen, bekam einen anderen Stellenwert. Aber es ist wichtiger denn je geworden und deshalb haben wir uns Gedanken gemacht welche Ideen es geben kann.
Wir haben das Glück, dass wir dies zusammen mit dem Seelsorgeteam tun konnten. Das heißt für uns, diese Ideen gemeinsam umsetzen zu können. Es gibt ein Umdenken, weg von Unmöglich zu was können wir gemeinsam tun.
Das heißt nun konkret:
1. Täglich sind die Kirchentüren unserer Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd offen für die Menschen.
2. Sonntagsimpulse, besonders für Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten stehen auch in Papierform zur Verfügung. Diese tragen unter anderen auch CKD MitarbeiterInnen an Ältere und Kranke aus.
Dafür gibt es dankbare Rückmeldungen. Im Kirchenfenster stehen sämtliche Telefonnummern von Stellen, die Hilfe bieten. Vom Pfarrbüro über das Quartierbüro, CV, Tafeln, Telefonseelsorge usw.
3. Unser Nähcafé wurde aktiv beim Nähen von Mundschutz. Es gab Lieferungen an das MSH, Kitas, Quartierbüro und das Pfarrbüro. Öfter wurde auch ein Mundschutz mit dem Kirchenfenster in einen
Briefkasten gesteckt. Spenden hierfür werden für den SozialenPunkt verwendet.
4. Der SozialePunkt wurde am 13. Mai wieder aktiv. Lebensmittel-Tüten werden jeden Mittwoch, unter den bekannten Auflagen, am Eingang der Antoniuskirche ausgegeben. Zum Mitnehmen liegen Kleider auf den Kirchenbänken. Dabei ist die Distanz, die Angst und die Unsicherheit der Gäste deutlich zu spüren. Ein zusätzliches Zeichen für die Seele bereitet am Ausgang eine Kleinigkeit, wie ein Kaffeegutschein, eine Praline oder ein Apfel. Dabei können wir ein paar Worte wechseln.
Diese Zeit, die wir noch nie in unserer Zeit als Ehrenamtliche so erlebt haben, zeigt, wie fragil die Beziehungen sind. Wir müssen sie halten oder wieder aufbauen.
Nebenbei erleben wir eine neue Zeit der Kommunikation, die so wichtig ist. Videogottesdienste oder Videokonferenzen und elektronischer Postverkehr bis zu WhatsApp und facebook.
Eleonoere Köble und Johanna Willmann
CKD Mannheim-Süd