Freiburg: 007: Mission Mitmensch in der Praxis
Weit über den eigenen Kirchturm hinausgeblickt haben die Teilnehmenden des vierstündigen Workshops zum neuen Jahresthema Mission MitMensch! Der CKD-Diözesanverband Freiburg lud dieses Jahr Ehrenamtliche der eigenen und der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart zum jährlichen, thematischen Netzwerktreffen ein. Neben dem Kennenlernen und Netzwerken, ging der Blick zuerst auf die Bundesebene, des ca. 60 000 Mitglieder zählenden CKD-Netzwerkes. Im zweiten Teil standen die Besonderheiten und Erfolgsfaktoren von zwei regionalen Leuchtturmprojekten der Diözese Freiburg im Mittelpunkt.
007 in Aktion
Ulrich Böll, CKD-Referent, zuständig für die Jahreskampagne der Bundesebene, brachte die Ehrenamtlichen bereits während seines Vortrages auf Ideen der Umsetzung. Er zeigte den anwesenden Agentinnen und Agenten der Nächstenliebe die Möglichkeiten von 007 (den sieben modernen Werke der Barmherzigkeit) für ihre Arbeit vor Ort auf. Impulse für die persönliche Ebene, für die Arbeit in der eigenen Ehrenamtsgruppe bzw. im eigenen Ehrenamts-Team, sowie Anwendungen mit Blick auf neue Projekte und neue Ehrenamtliche.
Mit Blick über den eigenen Kirchturm hinaus
Böll motivierte auf gesellschaftliche und technische Änderungen in bestehenden und zukünftigen CKD-Projekten zu reagieren. Er zeigte dies an zwei konkreten Praxisbeispielen aus dem CKD-Bundesnetzwerk der Ehrenamtlichen.
Smart Visit - der digital begleitete Besuchsdienst, des CKD-Diözesanverbandes Paderborn wurde genauso gespannt und interessiert aufgenommen wie das Foodsharing-Projekt "Fairteiler" aus Arnsberg. Zuletzt schlug er noch eine Brücke zur Jahreskampagne 2020 "Sei gut, Mensch!" des Deutschen Caritasverbandes und die Einsatzmöglichkeiten für die Ehrenamtsgruppen vor Ort.
Besuchsdienst mit Profil - CKD-Türöffner, Überlingen
Bühne frei hieß es im zweiten Teil des Treffens für zwei spannende und z. T. bereits ausgezeichnete diözesane CKD-Projekte. Inge Mayer vom Organisationsteam der Türöffner, Überlingen zeigte zusammen mit Bernadette Hake, Referentin des CKD-Diözesanverbandes Freiburg die Unterschiede zum herkömmlichen Besuchsdienst auf. Wie öffnet man Türen in den Herzen seiner Mitmenschen. Sie erläuterten die Zielgruppenwahl (einsame, meist ältere Menschen und Alleinerziehende) und schilderten erste Erfahrungen aus der Praxis. Die Teilnehmenden bekamen dadurch einen verständlichen, praxisnahen Einblick, wie ein zentrales Element der CKD-Gruppenarbeit vor Ort - der Besuchsdienst - weiterentwickelt werden kann, um den Bedürfnissen der zukünftig zu gewinnenden Ehrenamtlichen besser zu entsprechen. Weitere Projektinfos finden Sie hier.
Leute machen Kleider - CKD-Kleiderladen, Marktdorf
Das zweite, bereits mehrfach preisgekrönte diözesane Projekt, stellte sehr anschaulich die Mitgründerin Gerda Dilger vor. Sie beschrieb nach einer kurzen Vorstellung einige Erfolgsfaktoren des Projekts. Wichtig war die stetige Projektbegleitung vonseiten des CKD-Diözesanverbandes Freiburg. Die erstellten und stets einsehbaren Leitlinien geben Klarheit für Entscheidungen und Kontinuität. Eine vielseitige und stetige Öffentlichkeitsarbeit sowie eine grundsätzliche Offenheit zur Vernetzung, Kooperation und Weiterentwicklung bringen Bekanntheit und Ressourcen. Weiter erfuhren die Teilnehmenden unter anderem von Evi Gräble-Kopp aus dem Orga-Team sowie von Gesine Wabra und Anke Nembach, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Kleiderladens von einigen Besonderheiten des CKD-Kleiderlandens in Marktdorf. Beispielsweise, dass im Kleiderladen nun auch erste Upcycling-Versuche gestartet wurden, die weiter ausgebaut werden sollen. Hierzu wird jedoch eine stationäre Overlock-Nähmaschine als Spende benötigt. Weiter hörten die Teilnehmenden von gelungenen Aktionen wie der "Vintage-Fashion-Aktion", der Kunst-Vernissage einer örtlichen Schulklasse im CKD-Kleiderladen oder einer Fotoausstellung, mit Mitarbeitenden des Kleiderladens als Models, die Kleider aus dem Sortiment präsentierten. Weitere Projektinfos finden Sie hier.
Bei allen vorgestellten Projekten wurde sichtbar, wie auf gesellschaftliche und technische Veränderungen reagiert wurde.