Einsamkeit im Alter
Das Thema Einsamkeit hat viele Facetten: Neben einer wachsenden Anzahl älterer Menschen (Stichwort: Demographischer Wandel) und alleinlebender Menschen (Stichwort: Single-Haushalte) in Deutschland zeigt sich, dass Einsamkeit insbesondere ältere, aber auch vermehrt junge Menschen betreffen kann. Soziale Missstände wie Isolation, Ausgrenzung und Diskriminierung, aber auch Scheinzusammenhänge zwischenmenschlicher Beziehungen (Stichwort: soziale Medien) verdeutlichen: Einsamkeit geht uns alle an und gehört zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Dabei gewinnen das Offenlegen subjektiver Erfahrungen von Einsamkeit und die Suche nach neuen und kreativen Formen von Gemeinschaftlichkeit zunehmend an Bedeutung. Engagementstrategien zur Förderung sozialer Unterstützung, Teilhabe und Inklusion rücken in den Fokus.
In den CKD wirken seit 1840 in vielfältigen Strukturen ehrenamtlich Aktive und setzen sich für Menschen in Not- und Problemlagen ein. Wie alle ehrenamtlich Tätigen in sozialen Zusammenhängen erleben auch sie hautnah, wie herausfordernd die Lebenspraxis von Menschen mit Krisenerfahrungen sein kann und gleichzeitig wie bedeutend deren Expertise ist, um Wege aus Krisen zu weisen. Die Suche nach neuen Formen von Gemeinschaftlichkeit gilt es daher voranzubringen und Modelle gegenseitiger Hilfe zu fördern. Die CKD möchten ihrer Verantwortung nachkommen und diesen Herausforderungen begegnen. Sie möchten sich auf die gemeinsame Suche nach Lösungsansätzen begeben, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken: Wie ist es um das Thema Einsamkeit in unserer Gesellschaft bestellt? Welche Erscheinungsformen gibt es und was sind die Ursachen? Und wie kann Einsamkeit begegnet werden, um das Wohlergehen sowie die Widerstandsfähigkeit, kurz: die Resilienz, von Menschen zu fördern?
Neu an diesem Themenfeld ist, dass dieses für alle Arbeitsebenen der CKD ein Querschnitts- und Aufgabenthema sein soll:
- Für die lokalen Gruppen: Bildungsangebote schaffen. Projekte und Workshopformate für den Besuchsdienst entwickeln, um das Thema der Einsamkeit anzusprechen und an den Bundesverband rückzumelden.
- Für die mittlere kommunale Ebene: Impulse setzen. Gemeinsame Beobachtungen bündeln und diese Erfahrungen auf die Landesebene zurückzuspiegeln.
- Für die Diözesanverbände: Entwicklung von Netzwerken. Herausforderungen des Themenfeldes "Einsamkeit im Alter" für die landesbezogenen Engagementgremien entwickeln.
- Für die Bundesebene: Verbindung von Wissenschaft & Praxis. Aufnehmen eines Themenfeldes, um aus den praktischen Erfahrungen der unterschiedlichen CKD-Gremien politische Aufmerksamkeit zu generieren und als "Anwältin des Themas" in der Zivilgesellschaft agieren.
Damit möchten die CKD wesentlich für die Herausforderungen von "Einsamkeit im Alter" sensibilisieren und Menschen zur Reflexion über die Fragestellung sowie den Umgang mit alten Menschen anregen. Zudem gilt es, die zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit und mit ihr Verantwortliche in der Politik dafür zu sensibilisieren, dass ihre Entscheidungen konkrete Auswirkungen auf Menschen und die Herausforderung der Einsamkeit haben.