Auf den Spuren der Heiligen
Wörtlich genommen bedeutet das, sich auf einen der drei Elisabethpfade zu begeben und die Orte besuchen, in denen sie gelebt und gewirkt hat. Oder man befasst sich intensiver mit dem Leben der Heiligen.
Logo: ElisabethpfadElisabethpfad e.V., Marburg
Auf den Spuren der hl. Elisabeth
Ich wandere gerne. In der Corona-Krise hatte ich, da viele Termine in der Gemeindearbeit entfielen, viel Zeit meine nähere Umgebung, den Teutoburger Wald und das Kulturland Kreis Höxter zu erkunden und kleinere Wanderungen zu unternehmen.
Im Urlaub suche ich mir oft Orte, von denen aus ich die Umgebung zu Fuß erkunden kann. Das Elbsandsteingebirge, die Eifel, der Thüringer Wald, der Vogelsberg, die Lüneburger Heide, das Eichsfeld, die Rhön und der Harz waren bereits meine Ziele. Da bekomme ich ein Gespür für die Menschen und für die sie prägende Gegend, für die Ereignisse, die dort geschehen sind.
Auf den Spuren der hl. Elisabeth
Als Menschen, die im karitativen Tun unterwegs sind, lohnt es sich, geographisch, biographisch und spirituell den Spuren der heiligen Elisabeth zu folgen.
Es gibt die sogenannten Elisabethpfade. Das Wegzeichen sehen Sie als Bild. Drei Wege führen zum Grab der Heiligen in der Elisabethkirche nach Marburg.
- Der Elisabethpfad 1 von Frankfurt nach Marburg ist 1996 entstanden und 2001 erweitert worden.
- Der Elisabethpfad 2 von Eisenach nach Marburg ist 2007 während der Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag der hl. Elisabeth eingeweiht worden.
- Der Elisabethpfad 3 von Köln nach Marburg ist ebenfalls 2007 entstanden.
Vielleicht besuchen Sie einmal die Orte alleine oder als Gruppe, an denen die heilige Elisabeth gewohnt hat: Da wären sicher die Wartburg bei Eisenach, Marburg, die Burg Creuzburg, Gotha und Schmalkalden zu nennen.
Auf den Spuren der hl. Elisabeth
Es lohnt sich, sich immer wieder die Biographie der heiligen Elisabeth vor Augen zu führen. Elisabeth stammte aus einer Großfamilie, deren Miteinander von machtgierigen Menschen aber auch von Heiligen geprägt war. Heilige Verwandte waren u. a. ihre Tante Hedwig, Herzogin von Schlesien und Polen, die Nichten Kunigunde, Jolenta und Margareta sowie die Großnichte Elisabeth von Portugal.
1207 wurde Elisabeth in Ungarn geboren, 1221 bereits mit 14 Jahren verheiratet. Es war eine glückliche Ehe. Sie schenkte drei Kindern das Leben. Sie engagierte sich für ihre "Untertanen", war karitativ für Ar-me, Hungernde, Aussätzige und Waisen tätig. Mit 20 Jahren war sie bereits Witwe. Sie wollte nicht wieder heiraten. 1227 musste sie die Wartburg verlassen, ging nach Marburg, wo sie 1229 ein Hospital er-richtete und bereits am 17. November 1231 mit gerade einmal 24 Jahren starb - weil sie sich nicht schonte.
Ihre spirituellen Wurzeln lagen sicher in der franziskanischen Bewegung. Elisabeth war Zeitgenossin des heiligen Franz von Assisi (1181 - 1226). Sie hatte einen Franziskanerpater als geistlichen Begleiter, der ihr sicherlich von der Liebe des Franziskus zu den Armen, zu den Mitgeschöpfen und zur Bibel berichtete. Ich denke, sie eiferte ihm nach.
Das bekannte Rosenwunder ist eine Verdichtung ihres Lebensinhaltes. Sie wollte aus ihrem Glauben heraus, aus ihrer Nähe zu Jesus Christus, nicht nur den Menschen helfen, ihnen beistehen und Not beseitigen, sondern echte Liebe schenken. Sie sah im Nächsten Jesus Christus selbst.
Auf den Spuren der hl. Elisabeth
Wir brauchen konkrete Personen, mit deren Leben wir uns auseinandersetzen können. Wir brauchen Menschen, die uns Impulse geben, die uns unser eigenes Leben und unser Tun überdenken und eventuell korrigieren lassen.
Wir müssen nicht alles nachmachen. Mancher Fußabdruck wird auch zu groß sein. Wir sollen und müssen unseren eigenen Weg gehen wie die heilige Elisabeth - aber auf unsere Weise und unsere Art in unsere Zeit und in unsere Tage hineinleuchten.
Ich lade Sie ein, sich immer wieder auf die Suche zu machen und neue Wege zu gehen.
Pastor Detlef Stock
Geistlicher Begleiter Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn e.V.