Idee, Ziel und Konzept
Die traditionellen Besuchsdienste sind seit mehreren Jahren auf dem Prüfstand der Machbarkeit, denn die Ansprüche an das Ehrenamt haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Hintergrund sind die veränderten Wünsche zum Engagement von ehrenamtlich Tätigen und die gesellschaftlichen Herausforderungen aufgrund demographischer Entwicklungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der CKD ist die Bearbeitung großer gesellschaftlicher Herausforderungen. In den letzten Jahren ist das Thema Einsamkeit glücklicherweise mehr und mehr in die Öffentlichkeit getragen worden, es werden Antworten gesucht, wie die Gesellschaft eine gute Sorge für Menschen in Einsamkeit aufbauen kann.
Mit dem Konzept "Die Türöffner" hat die CKD, ausgehend von einer kleinen Initiative im Bistum Osnabrück einen Weg eröffnet, Besuchsdienste an die oben genannten Herausforderungen anzupassen.
Mit einem "Mix" aus Materialien und Beratung bietet das Konzept "Die Türöffner - begegnen-besuchen- begleiten" interessierten Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem kirchlichen und/oder kommunalen Bereich eine Praktik /eine Start-up-Begleitung, um den Aufbau neuer oder die Anpassung bestehender Besuchsdienststrukturen im Sozialraum zu starten.
Grundlagen sind Charismenorientierung, Talentmanagement, Biografiemerkmale, Standortanalyse, offene Kommunikation und Netzwerkdenken.
Die Berücksichtigung dieser Komponenten ergeben eine hervorragende Möglichkeit, gelingendes Ehrenamt in einem Sozialraum für definierte Zielgruppen bereitzustellen.
Ein stark verkürztes Ideal-Beispiel verdeutlicht die Vorgehensweise:
Eine Kirchengemeinde/ ein Sozialraum hat nach einer Standortanalyse durch einen Fragebogen ein Defizit ausmachen können in den Angeboten für immobile, vorrangig ältere Menschen. Das Defizit soll bearbeitet werden. Eine Person wird benannt. Diese wendet sich an die CKD als kompetenten Partner für Besuchsdienste. Mit der Starthilfe durch die Bundesebene werden nun weitere Schritte für die Realisierung einer neuen Initiative begangen. Ein Organisationsteam aus Haupt- und Ehrenamtlichen mit unterschiedlichen Talenten im Bereich Organisation, Netzwerken, Öffentlichkeitsarbeit … wird gebildet. Es werden Personen, Berufsgruppen und Einrichtungen verifiziert und kontaktiert, die mit der zu besuchenden Zielgruppe Kontakte hat. Anonyme Profile mit einem Schwerpunkt auf Biografie, Vorlieben und Ressourcen werden schriftlich fixiert. Alle Verbände, Vereine, Initiativen des Sozialraums werden von dem Angebot des Türöffnens informiert und um Offenheit für Anfragen wird geworben. Das Abenteuer des Matching beginnt. Potenzielle Ehrenamtliche mit ähnlichen Vorlieben oder Gemeinsamkeiten in der Biografie werden angefragt. Bei Interesse kommt es zu einer ersten begleiteten Begegnung, bei positivem Ausgang werden weitere Besuche vereinbart. Die Ehrenamtlichen werden vom Organisationsteam begleitet und fortgebildet. Die datenschutzrechtlichen und weiteren Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Ehrenamtliche/r werden nach dem ersten Besuch gefordert. Die Initiative ist Mitglied im bundesweiten Forum "Die Türöffner" der CKD.
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Die praktischen Erfahrungen entstandener Türöffner-Initiativen der letzten Jahrenzeigen, dass Anfragen an diese Art ehrenamtliches Engagement unter diesen Voraussetzungen angenommen werden, da es attraktiv, individuell anpassbar und lebensnah ist.