Nach einem langen und erfüllten Leben hat Gott am 12. Dezember 2017 Maria Schaeffler zu sich heimgerufen. Für sie hat sich erfüllt, was sie geglaubt und vor allem gelebt hat. Sie darf Gott von Angesicht zu Angesicht schauen.
Ihr Leben hat Frau Schaeffler den Menschen gewidmet, ihrer Familie und ihren Freunden, vor allem aber Menschen, die in irgendeiner Weise der Hilfe bedurften. Ihr Einsatz in den Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V. (CKD) - Das Netzwerk von Ehrenamtlichen war ein großartiges Zeichen ihrer Zuwendung zu den Menschen.
Wer für andere da sein will, braucht eine Quelle, aus der er Kraft schöpfen kann. Maria Schaeffler wusste sich geliebt - von vielen Menschen, aber auch von einem Gott, der aus Liebe zu uns selbst Mensch geworden ist. Die Erfahrung des Geliebtwerdens hat ihr Kraft gegeben, sich auch für andere einzusetzen. Aus diesem Grund war ihr die spirituelle und geistliche Begleitung in den CKD ein wichtiges Anliegen. In "Begegnen und Helfen", der damaligen Zeitschrift unseres Verbandes, hat sie gern geistliche Impulse geschrieben.
Für eine wirksame Hilfe bedarf es auch eines tragfähigen Netzwerkes und guten Strukturen. So hat sie auf verschiedenen Ebenen die Geschicke des Verbandes entscheidend mitgeprägt: in diözesanen Gremien wie auch auf Bundesebene und nicht zuletzt auch im Zentralvorstand des Deutschen Caritasverbandes, in dem sie für die CKD ihre Stimme erhoben hat.
Liebe macht erfinderisch. Das kann man nicht nur in der Bibel lesen. Auf vielfältige Weise hat Frau Schaeffler sich für die Menschen engagiert, zunächst natürlich durch ihren persönlichen Einsatz in den Konferenzen. Über lange Zeit hat sie unseren Verband auch finanziell unterstützt. Und bis zum Schluss durften wir erleben, dass sie das Tun der CKD mit großem Interesse und vor allem durch ihr Gebet begleitet hat.
Gott schauen - Der russische Dichter Leo Tolstoi hat einmal eine wunderbare Geschichte dazu geschrieben. Frau Schaeffler ist von Gott heimgerufen worden. Sie darf nun Gott schauen. Wir danken ihr für ihr caritatives Tun in unserem Verband und für die Menschen in Not. "Was ihr für einen meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan" (Mt 25). Wir sind der festen Überzeugung, dass Frau Schaeffler schon zu Lebzeiten Gott gesehen hat. Und das hat sie nicht für sich behalten, sondern großzügig weitergegeben und uns gelehrt, wie man Gott schauen kann. Die Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V. werden sie in guter Erinnerung behalten.
Freiburg, im Dezember 2017
Preisverleihung von Staatsministerin Melanie© Staatsministerium Bayern
Die Ehrung fand am 20.11.2017 in der Kaiserburg in Nürnberg statt. Begonnen hat Erna Oßwald 1980 als Grüne Dame im St. Josefs-Krankenhaus in Wuppertal - auch Kapellchen genannt. Nach der Rückkehr in ihre Heimat Bayern gründete sie 1990 die Krankenhaus-Hilfe-Gruppe am St. Josefs-Krankenhaus in Schweinfurt. Hier schlägt ihr Herz für die Patient(inn)en.
Prof. Dr. Dr. Paul M. Zulehner© CKD-Bundesverband
Nicht moralisieren, sondern heilen. Mit einer starken lokalen Kirche bei den Menschen sein und gegen die Vereinzelung wirken ist eine besondere Stärke von Ehrenamtlichen. Sie haben ein Netz der diakonischen Aufmerksamkeit, gehen in Beziehung mit den Menschen.
"Solche örtlichen Gemeinschaften und Projekte müssen offen sein für alle Menschen, die guten Willens sind. Deren Kompetenz bereichert die Durchführung der Projekte. Wer mitmacht, kann indirekt auch die ‚Logik‘ der christlichen Netzwerke kennenlernen. Die pastoralen Projekte haben daher Dank der Vernetzung mit den vielfältigen Menschen guten Willens eine starke missionarische Nebenwirkung."
Nicht das Downsizing, das Herunterfahren des alten Systems sei die Lösung. Der Rahmen müsse für Neues geändert werden, damit es sich entfalten könne. "Junger Wein braucht neue Schläuche", so Zulehner.
Ehrenamtliche sind eine besondere Stärke der Kirche. Sie brauchen Anerkennung, selbstmächtiges Mitgestalten und Teambeteiligung, die Gemeinschaft und Beheimatung vermittelt.
Mit seinem Impuls inspirierte und ermutigte Paul M. Zulehner die Teilnehmenden der CKD-Bundestagung, auch ungewohnte Wege einzuschlagen. In sich anschließenden Workshops wurde in Regionalgruppen "neuer Wein" gekeltert, ganz nach Mk 2,22:
Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche.
Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist
verloren und die Schläuche sind unbrauchbar.
Junger Wein gehört in neue Schläuche.
Nachzulesen und nachzuhören sind die Beiträge von Prof. Dr. Zulehner unter http://www.zulehner.org/, Vorträge, Essen, 9.11.2017: Seht her ich mache etwas Neues (CKD)
Freiburg, 21.11.2017
Margret Kulozik
Bundesgeschäftsführerin