Gerda Dilger
Der CKD-Diözesanverband ist nicht irgendein Netzwerk - es ist das Netzwerk, das mich begeistert, begleitet und unterstützt.
Ich weiß noch wie heute, als ich überraschend in den CKD-Diözesanvorstand gewählt wurde. Unerfahren, unsicher kam ich an meine Grenzen und haderte mit mir. Nach der Einarbeitung fuhr ich oft nach Hause, sprudelte voller Begeisterung mit neuen Ideen aus der Sitzung. Im Umfeld fragten Bekannte, Besuchsdienstmitarbeiter(innen: "Was machst du da? Was ist die CKD, so ein sperriger Begriff." und später dann: "Ich könnte das nicht. Warum machst du das überhaupt? Lohnt sich das?". Andere gaben den Rat: Nichts übers Knie zu brechen, den Ball flach zu halten. "Das hat mit Ehrenamt nichts mehr zu tun, was du machst".
Ich habe schnell verstanden, alleine schaffe ich auf Dauer nichts vor Ort. Als ehemalige Imkerin lernte ich das Bienenvolk, deren Fleiß und Nutzen kennen. Im CKD-Netzwerk ist es ähnlich. Menschen mitzunehmen, um gemeinsame Dienste, Ideen und Projekte umzusetzen. Unsere unterschiedlichsten, vielfältigsten Talente werden eingesetzt im Fachverband gefördert und unterstützt. Das trägt zum sozialen, caritativen Gemeinwohl bei, verändert positiv das Gesicht der Kirche, hilft unserem Nächsten, bringt Freude, Anerkennung und Erfolg.
Mathilde Roentgen war eine langjährige Wegbestreiterin. Sie hat mich ermutigt, förderte meine Projektideen und unterstützte die Projektabläufe. Geeignete Kooperationspartner und Mitar-beiter(innen) fallen nicht vom Himmel. Es braucht Überzeugungskraft, es braucht ein Brennen für ein Vorhaben. Pfarrer Hund aus meiner Markdorfer Gemeinde sagte einmal zu mir: "Wenn sie nicht so beharrlich gewesen wären mit dem Kleiderladen … und Waltraud Zeller-Fleck, Mehrgenerationenhaus Markdorf: "Gut, dass Du durchgehalten hast mit Deinem Vorhaben, ich sehe das erst jetzt …".
Mit Caritas-Jahresthemen, Besinnungsnachmittagen, CKD-Seminaren belebten wir die Pfarr-gemeinden im Dekanat Linzgau. Etwas Neues und Ungewohntes. Das reichte nicht, wir gingen auf Tour. Projektvorstellung der Pflegehelferinnen und das Caritas-Jahresthema: "Armut macht krank" wurde von uns beim Internationalen Bodenseekirchentag in Überlingen vorgestellt. Gesegnet, gestärkt durch anwesende orthodoxe Priester irritierte uns die Begegnung mit dem Dekan. "Der hot jo kei Ahnung vom CKD-Netzwerk" - enttäuschend so meine Worte damals. Heute unterstützt er finanziell unsere beiden CKD-Projekte. Ehrenamt ohne Geld geht nicht, so Mathilde. Damals für mich unvorstellbar mit einem Pfarrer übers Geld zu verhandeln! Heute zahlen sich die Vernetzungsarbeit, Kooperationen und die gute Öffentlichkeitsarbeit aus.
Es kommen Anfragen aus Politik, Kirche und Fachverbänden wegen unserem projektbezogenen Praxiswissen. Es gibt Anfragen zur Mitarbeit im Projekt und Hinweise zum Mitmachen bei Wettbewerben, Auszeichnungen und vieles mehr vom In- und Ausland. Mir ist zumute, wie wenn man ein Stein ins Wasser wirft und alles kommt in Bewegung.
Das Netzwerk hat mich sogar in Berlin aufgefangen. Berliner CKD-Damen kamen mit zur Preisverleihung des Sonderpreises des Simon-Marie-Pflegepreises und zur Projektvorstellung. Da spürte ich eine herzliche Verbundenheit über den eigenen Kirchturm hinweg.
Ein Tipp: Die Hotline zum Himmel um Rat bitten, öffnet unerwartet Türen zum Weitermachen. Sie ist umsonst, Tag und Nacht zu erreichen!
Unerklärbar, was zwischen Himmel und Erde geschieht.
Im Namen aller aus dem Dekanat Linzgau bedanken wir uns für die Begleitung und Unterstützung all der Jahre.
Wir gratulieren herzlichst dem CKD-Diözesanverband Freiburg zum 100-jährigen Jubiläum.
Gerda Dilger
Mitglied im Orga-Team CKD-Kleiderladen Markdorf & Projektleiterin ‚Osteuropäische Pflegehelferinnen‘
Bermatingen, am 05.12.2020