Gertrud Peters
In den vielen Jahren als Mitarbeiterin im Besuchsdienst und als Sprecherin des Leitungsteams habe ich die CKD auf Dekanats- und Diözesanebene als sehr wertvoll erfahren. Einen Ansprechpartner zu haben, Informationen, Beratung und evtl. Unterstützung zu bekommen, gibt mir Sicherheit, Gelassenheit und Zufriedenheit.
Viele Gespräche mit besuchten Gemeindemitgliedern bleiben im Gedächtnis, insbesondere die Offenheit der Besuchten und ihre Sichtweise auf den Glauben und ihre Lebensweise hinterlassen Spuren und prägen nachhaltend.
Es tut mir auch selbst gut, immer wieder zu erfahren, dass man erwartet wird. So waren die ersatz-weise geführten Telefonate in der Pandemiezeit ein "Kompromiss", über die sich die Angerufenen sehr freuten.
Viele konnten aufgrund der Vorgaben des Datenschutzes nicht erreicht werden.
Die überwiegend positiven Erfahrungen im Besuchsdienst, die menschliche Zugewandtheit lassen Dankbarkeit spüren und geben den Mitarbeitenden das Gefühl, ihre Zeit sinnvoll einzusetzen.
Ein Beispiel
Eine Mitarbeiterin berichtet, dass sie nach wiederholten Besuchsversuchen ein "Geburtstagskind" nicht antraf, dann aber eine Nachbarin ihr mitteilte, dass Frau X seit einer Woche im Pflegeheim Y sei. Die Mitarbeiterin fuhr mit dem Rad in den entlegenen Stadtteil, um Frau X aufzusuchen und ihr zu gratulieren. Die Freude war groß: bei der besuchten Frau - dem Geburtstagskind - wie auch bei der diensthabenden Pflegekraft, die die Besuchsdienstmitarbeiterin sofort zum Geburtstagskaffee einlud und bei der Mitarbeiterin selbst, die freudig und sichtlich gerührt dieses Erlebnis erzählte.
So ist unsere geschenkte Zeit eine erfüllende und erfüllte Zeit.
Die CKD-Treffen auf Dekanats- und Diözesanebene bieten viele Möglichkeiten des Austausches untereinander. Ich bin dankbar für bereichernde Begegnungen, die von Offenheit geprägt sind. Persönlich konnte ich manches daraus mitnehmen und vertiefen. Die Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe stehen in enger Wechselbeziehung zueinander. Wenn ich mit mir "im Klinsch liege", kann ich meinen Nächsten nur schwer annehmen. Zuhören ist dann fast unmöglich. Es ist wichtig, die eigene Unvollkommenheit nicht auszuschließen. Dankbar bin ich für die angebotene Schulung in "gewaltfreier Kommunikation" von den CKD in Mannheim. Thomas von Aquin sagte: "Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grad freiwillig."
Persönlicher Höhepunkt in meiner CKD-Zeit war bisher im September 2017 die gut vorbereitete Wall-fahrt nach Paris zu den wichtigsten Gründungspersönlichkeiten der heutigen Caritas, dem hl. Vinzenz von Paul und der hl. Louise de Marillac. Auch das Zusammentreffen mit der ehrenamtlichen Frauen-gruppe "Dame de la Charité" in einer privaten Wohnung und den Austausch untereinander empfand als ich sehr offen und herzlich. Vinzenz von Pauls Ausspruch "Liebe sei Tat" wurde für mich lebendig.
In einer Zeit wie unserer tut es gut und fördert die Aufmerksamkeit auch für Naheliegendes und Kleines, wenn wir danach schauen, was in und an den CKD wachsen oder neu werden soll. Dies gibt mir Mut und Auftrieb.
Gertrud Peters
Mannheim, 22. Oktober 2021
Hier finden Sie einen Bericht über die Wallfahrt nach Paris