Politisches Positionspapier – Partizipative Selbstvertretung
© www.quotecatalog.com / www.unsplash.com
Ehrenamtliche Leitungsaufgaben verlangen Zeit
Die Caritas-Konferenzen Deutschlands nehmen die diesjährige Caritas-Kampagne "Sei gut, Mensch" zum Anlass, in einem Impulspapier Stellung zu beziehen. Das Papier trägt den Titel "Partizipative Selbstvertretung Ehrenamtlicher in der Mission MitMensch". Es greift einen Aspekt aus den Sozialpolitischen Positionen des Deutschen Caritasverbandes auf, nämlich die Rahmenbedingungen, die für ehrenamtliches Engagement notwendig sind.
"Jeder und jede kann in dem eigenen Verantwortungsbereich einen Beitrag leisten, damit Engagement attraktiv ist", so Josef Gebauer, stellvertretender Vorsitzender der CKD. "Dienst- und Arbeitgeber sind aufgerufen, das außerdienstliche Engagement ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Eine Forderung, die wir an Politik und Wirtschaft stellen, ist die Ausweitung von Freistellungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Leitungsaufgaben."
Zivilgesellschaftliche Organisationen, insbesondere im sozial-karitativen Bereich, werden in den allermeisten Fällen von Ehrenamtlichen geführt. Die Erstattung von anfallenden Kosten ist zwar immer mehr der Normalfall, jedoch verlangt die ehrenamtliche Leitung eines Verbandes ein erhebliches Maß an Zeit. Die Regelungen zur Freistellung für das Engagement im Jugendbereich, die in einigen Bundes-ländern bereits gelten, könnten ausgeweitet auf auch andere Bereiche werden. Nur wenn kreative Lösungen der Freistellung entwickelt und umgesetzt werden, kann eine lebendige und vielfältige Vereinskultur beibehalten werden.
Josef Gebauer, der sich seit 2012 im Vorstand der CKD engagiert, stellt fest: "Wir nehmen wahr, dass es auf allen Ebenen des Verbandes immer schwieriger wird, Menschen für Leitungsaufgaben zu gewinnen. Die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen und die Trends, die die Engagementforschung aufzeigen, sind hier nur zwei Aspekte." Deswegen braucht es eine Wertschätzung für das Ehrenamt, die über das Lob in Sonntagsreden hinausgeht. Die Freistellung in überschaubarem Maße für die Wahrnehmung einer ehrenamtlichen Leitungsaufgabe, wäre hier ein großer Schritt.
Deshalb machen sich die CKD seit Jahren für dieses Thema stark und werden sich auch weiterhin dafür einsetzen, diesem Anliegen Gehör zu verschaffen und es inhaltlich voranzubringen.
Lesen Sie mehr im CKD-Impulspapier "Partizipative Selbstvertretung Ehrenamtlicher in der Mission MitMensch".