Gemeinsam an Bord
Das Motto auf dem Kirchenschiff bei der LGS Überlingen 2021
Foto: Gerda Dilger
Dem Motto des Kirchenschiffes Liebe - Glaube - See folgend, stellte sich das CKD-Projekt Gelebte Solidarität mit Pflegehelferinnen aus Osteuropa in der Öffentlichkeit vor.
Am 6. August 2021 lud Gerda Dilger, die Projektinitiatorin, alle Kooperationspartnerinnen der Öffentlichkeit zu dieser gemeinsamen Aktion ein. Renate Hold vom Mehrgenerationenhaus (MGH) Markdorf, Heike Dindorf vom Ortscaritasverband Überlingen, Melanie Haugg vom Pflegestützpunkt Friedrichshafen und Achtsamkeitstrainerin Sabine Gebhardt aus Markdorf waren im wahrsten Sinne des Wortes mit an Bord!
Im Gespräch: Melanie Haugg & Sabine Gebhardt; Melanie Haugg & Renate Hold mit Besucherinnen; Gudrun Grupp-Schäfer & Renate HoldFoto: Gerda Dilger
Wie leben und arbeiten die Pflegehelferinnen hier bei uns in den Familien? Was heißt es, quasi rund um die Uhr Menschen zu pflegen, Demenzerkrankte zu begleiten für sie einzukaufen, mit ihnen zum Arzt zu gehen - im Alltag immer da zu sein? Wer kennt schon die Arbeitsbedingungen im Konkreten!
Anliegen dieses Nachmitttages war es, mit den Besuchern und Besucherinnen ins Gespräch zu kommen und sie für die oft besonders schwierige Situation der Pflegehelferinnen zu sensibilisieren. Die oft auch psychisch sehr anstrengenden Arbeitsbedingungen der Pflegehelferinnen sollten in den Mittelpunkt gerückt werden:
- Überall bei uns in Deutschland sind Pflegehelferinnen und Haushaltshilfen in vielen Familien beschäftigt. Sie werden gebraucht. Ihre Pflegearbeit wird wertgeschätzt, so hörten wir immer wieder.
- Zum Angebot des Markdorfer Projekts gehört ein wöchentlicher Treff für die Pflegehelferinnen verbunden mit der Möglichkeit der kostenlosen Vertiefung spezifischer insbesondere pflegerelevanter Deutschkenntnisse. Einmal im Monat werden pflegerische Fachthemen nach der Teilnehmer(innen) aufgegriffen. Dieses Angebot wird gern angenommen.
- Die Corona-Pandemie hat sie mit den erforderlichen Beschränkungen in den letzten 18 Monaten sehr erschwert bzw. unmöglich gemacht. Die Konsequenz für viele Pflegehelferinnen ist der Wegfall von Kontakten zu anderen Pflegehelferinnen und die ausschließliche Beschränkung auf die die zu pflegende Person.
Leider kamen nicht viele interessierte Gäste und legten bei uns auf der alten Fähre eine Pause ein. Doch auch das gab es: "Gibt es auch ein Treffen in Norddeutschland?", wollte eine Besucherin wissen, die selbst in der Pflege tätig ist. Ihr wäre dies ein Herzensanliegen. Andere Besucherinnen informierten sich über die Pflegeangebote, um solange wie möglich zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Auch Gudrun Grupp-Schäfer, Gemeindereferentin im Deggenhausertal und Mitwirkende im Leitungsteam für die Kirchen auf der LGS Überlingen, interessierte sich für unser Projekt. Wir werden sicher in ihr eine neue Multiplikatorin für unser Projektanliegen haben.
Auch für alle schon bisher am Projekt Beteiligten gab es genügend Zeit, um sich untereinander auszutauschen, sich gegenseitig näher kennen zu lernen. Solche Begegnungen finden nicht häufig statt.
Nun hoffen wir im Herbst wieder mit unserem Treff-Angebot starten und die Pflegehelferinnen monatlich ins Markdorfer Mehrgenerationenhaus ein einladen zu können.
Mit einem DANKE-Präsent an alle Beteiligten beendete Gerda Dilger den Nachmittag auf dem Kirchenschiff. Ein schöner und interessanter Tag ging mit der Abendandacht auf der alten historischen Fähre zu Ende.
Gerda Dilger
Projektinitiatorin