Ehrenamtliche der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) bauen Netzwerke mit den Menschen im Stadtteil
Armut, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter, Sprachbarrieren und andere Belastungsmomente sind oft Ursache für den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben. Mitglieder des CKD-Netzwerkes von Ehrenamtlichen wirken diesem Trend durch unbürokratische und niedrigschwellige Angebote entgegen.
"Am Schönsten ist es dann, das gekochte Essen gemeinsam zu genießen. Dabei kommt man sich näher und lernt sich besser kennen", heißt es beim Kochkurs "Kochen macht Freu(n)de". "Hier hat immer jemand ein offenes Ohr für dich. Manchmal habe ich zwar nichts gekauft, aber mir geht es nach einem Besuch trotzdem gut", sagt eine Kundin des ehrenamtlich geführten Kleiderladens. "Viele suchen bei uns Leute, die zuhören, ohne zu urteilen oder zu verurteilen" berichten Ehrenamtliche einer Begegnungsstätte für Wohnungslose. Und über die Begegnung von Jung und Alt beim Seniorenfrühstück wird berichtet: "Immer wieder gibt es dabei Momente, in welchen beide Generationen voneinander lernen".
Maria Loers, Bundesvorsitzende der CKD: "Die Beziehungsarbeit ist das herausragende Merkmal unseres ehrenamtlichen Engagements. Es gilt, nicht nur unbürokratisch materielle Nöte zu lindern, sondern ein offenes Ohr für die Menschen in Not zu haben, sie im Quartier mit anderen in Kontakt zu bringen und Paten auf Zeit für den Weg zu selbstverantworteter Lebensgestaltung zu sein." Mit einer großen Vielfalt an Aktivitäten wie z. B. Besuchsdiensten, Treffpunktarbeit für Senioren oder junge Mütter, Kleiderläden, Mittagstischen, Wärmestuben, Begleitdiensten sind die Ehrenamtlichen der CKD in den Stadtteilen präsent. Sie helfen, vor Ort das soziale Netz der Menschen zu stärken und kooperieren eng mit beruflichen Diensten.
ca. 80.000 Ehrenamtlich engagieren sich Deutschlandweit im CKD-Netzwerk. Mit ihren sozialen Diensten investieren sie jährlich ca. 4 Millionen Stunden für Solidarität und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Qualifizierung für die Aufgaben, Identifikation über das Zusammenwirken in Projekten und Gruppen von Ehrenamtlichen und vielfältige Formen der Anerkennung machen es attraktiv, sich zu engagieren. Maria Loers: "Es ist eine Herausforderung für Staat und Gesellschaft, ehrenamtliches Engagement zu fördern und für geeignete Rahmenbedingungen zu sorgen, damit nachhaltig Solidarität gelebt und erfahren werden kann."