Ursel Grobien, CKD Limburg, lieferte einen Impuls zum Thema Partizipation und SelbstvertretungRenate Menozzi
Die zehnte Empfehlung der Ehrenamtsstudie, die der Deutsche Caritasverband im Februar 2019 vorgestellt hat, empfiehlt die "Bereitschaft zur kritischen verbandlichen Reflexion." Ganz in diesem Sinne trafen sich am 28. November 2019 Vertreterinnen und Vertreter der verbandlichen Caritas aus dem ganzen Bundesgebiet in Frankfurt a. M., um über die Ehrenamtserhebung zu diskutieren. Veranstaltet wurde der Fachtag neben dem Arbeitsbereich Engagementförderung, dem Verbund Freiwilligen-Zentren und der Arbeitsstelle Gemeindecaritas des Deutschen Caritasverbandes auch von der Bundesebene der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD).
Thematisch standen vor allem die Ableitungen und Handlungsempfehlungen der Studie im Mittelpunkt. Zu den drei zentralen Erkenntnissen gaben Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Ehrenamtsbereiche und unterschiedlicher verbandlicher Ebenen Impulse. Dabei schilderten sie ihre guten wie schlechten Erfahrungen, ihre größten Herausforderungen und gute Praxisbeispiele.
"Die partizipative Selbstvertretung Ehrenamtlicher ist ein Markenkern der Caritas-Konferenzen. Deshalb tragen sie auch seit einigen Jahren den Namen ,das Netzwerk von Ehrenamtlichen', wobei die Betonung auf dem ,von' liegt." - so Lukas Hetzelein, Bundesgeschäftsführer der Caritas-Konferenzen. Was dies konkret bedeutet, berichtete Ursel Grobien, die Mitglied des ehrenamtlichen Leitungsteams der CKD im Bistum Limburg ist, in ihrem Impuls. Insgesamt zog sie das Fazit: "Ehrenamtliche brauchen die Unterstützung von Hauptamtlichen und Verantwortungsträgern, die ihnen wohlgesonnen sind. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Ermöglichungsräume für sozial-karitatives Ehrenamt in Kirchengemeinde, im gemeindenahen Sozialraum und in Einrichtungen und Diensten eröffnet werden und offen bleiben können."
Katharina Schmieder vom Verbund Freiwilligen-Zentren im Deutschen CaritasverbandLukas Hetzelein
Am Nachmittag standen die zehn Empfehlungen im Fokus, die aus der Studie für die verbandliche Caritas abgeleitet worden sind. Die abschließende Diskussion stand unter der Frage: Wie geht es weiter? Große Einigkeit herrschte über die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für die Identität der Caritas. Ehrenamtliches Engagement muss als Querschnittsthema und als Leitungsaufgabe verstanden werden, und das Gleichgewicht zwischen den Caritas-Funktionen als Dienstleister, Anwalt und als Solidaritätsstifter muss kontinuierlich geprüft werden. "Die Caritas-Jahreskampagne im Jahr 2020 bietet die Möglichkeit, das Themenfeld bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt schwerpunktmäßig aufzugreifen und sowohl die Ergebnisse als auch die Empfehlungen der Studie weiter zu bearbeiten und im Verband fruchtbar zu machen", so das ausblickende Fazit von Michael Bergmann, Leiter der Engagementförderung im Deutschen Caritasverband.