Eine Ära geht zu Ende
Annette Mertens (2. v. li) mit der neuen Leiterin Veronika KunstlebenBettina Goczol, St-Josef-Stift, Sendenhorst
Mehr als drei Jahrzehnte prägte Annette Mertens die Krankenhaus-Hilfe, die 1984 mit 14 Grünen Damen gegründet wurde und heute rund 30 Mitarbeitende zählt. Das St. Josef-Stift würdigte mit einem Gottesdienst und einem festlichen Empfang ihre Verdienste und dankte Annette Mertens im Namen von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern für ihr ehrenamtliches Wirken. Zugleich wurden mit Renate Hagemann (stellvertretende Leitung), Anneliese Kersting, Gertrud Wermelt und Mechthild Decker vier weitere langjährige Mitglieder aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Dass die Krankenhaushilfe im St. Josef-Stift etwas Besonderes ist, machte bereits Ulrike Haßelbeck deutlich. Als stellv. Vorsitzende der BAG Katholische Krankenhaus-Hilfe hat sie den Vergleich und hob als herausstechendes Merkmal die hohe Identifikation mit dem Krankenhaus und die gute Atmosphäre hervor: „Mit Ihrem Dienst haben Sie ein Krankenhaus herzlicher und wärmer gemacht.“
Das Geheimnis des Erfolges lüftete Kuratoriumsvorsitzender Werner Strotmeier, der in seiner früheren Funktion als Geschäftsführer drei Jahrzehnte vertrauensvoll mit Annette Mertens zusammengearbeitet hat. „Mit Deiner zurückhaltenden Art warst Du zielgerichtet, umsichtig und den Menschen – Patienten wie Mitarbeitern – zugewandt. Das hast du vorgelebt und warst ein Vorbild.“ Neuen Patienten in einer Ausnahmesituation Ängste zu nehmen und Orientierung zu geben, machte die Krankenhaus-Hilfe zu einer Visitenkarte des St. Josef-Stifts.
Annette Mertens bei der Verabschiedung durch die Grünen DamenBrigitte Goczol, St. Josef-Stift, Sendenhorst
Darüber hinaus habe Annette Mertens mit sehr hohem persönlichen und zeitlichen Engagement aus der Krankenhaushilfe eine Gemeinschaft geformt, habe dafür gesorgt, dass es ihren Mitarbeiterinnen gut geht, dass Informationen mit Umsicht weitergegeben und alle mitgenommen werden. Ausflüge, Reisen, Studientage und die festliche Weihnachtsfeier mit niveauvollen Impulsen nannte er, aber auch der Zusammenhalt mit den Ehemaligen, die sich monatlich im St. Josef-Stift treffen. Wie bunt und vielfältig die Gemeinschaft ist, verdeutlichten die Krankenhaushilfen, die ihrer langjährigen Leiterin mit jeweils einer Blume aus dem eigenen Garten dankten und diese zu einem üppigen Bouquet zusammenstellten.
12.000 Tage mögen es wohl gewesen sein, so Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann, an denen Annette Mertens Empfangsdienste übernahm und Patienten mitsamt Koffer auf die Stationen begleitete. So habe es nahe gelegen, Annette Mertens zum Abschied einen Reisetrolley zu schenken. Dieser wird sie auch auf ihrer nächsten Dienstreise begleiten, wenn sie sich für ihr neues Ehrenamt fortbildet: Für das St. Josef-Stift wird sie als Patientenfürsprecherin fungieren – eine unabhängige, ehrenamtliche Ansprechpartnerin, an die Patienten vertrauensvoll Lob und Beschwerden richten können.
Das Schlusswort hatte Annette Mertens, die zuallererst ihren Mitarbeiterinnen für das vertrauensvolle Miteinander und die gute Gemeinschaft dankte: „Allen war wichtig, dass der Laden läuft.“ In der Geschäftsführung habe sie immer offene Türen eingerannt: „Danke für das Wohlwollen und die Wertschätzung.“ Ihr Ehrenamt habe sie immer mit Freude ausgeübt – wegen der Gemeinschaft und der schönen Begegnungen mit vielen Menschen. Es war eine tolle Zeit!“ Ihrer Nachfolgerin Veronika Kunstleben „hinterlasse sie ein gut bestelltes Haus“. Als ehemalige, langjährige Mitarbeiterin kenne sie das St. Josef-Stift und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Mache Dir diesen Zauber zunutze.“
Bettina Goczol, St. Josef-Stift, Sendenhorst