Selbstgenähter Mund-Nasen-Schutz eignet sich zum Beispiel für Helferinnen und Helfer, die in Kontakt stehen mit älteren und abwehrschwachen Menschen. Die Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn rufen deshalb ihre Ehrenamtlichen zum Nähen von Schutzmasken auf. (Foto: cpd / Jonas)
Die Caritas-Konferenzen (CKD) im Erzbistum Paderborn rufen ihre Ehrenamtlichen dazu auf, Schutzmasken (Behelfs-Mund-Nasen-Schutz) zu nähen, weil diese immer knapper werden. "Viele CKD-Mitarbeiterinnen können nähen und haben Zeit", sagt die CKD-Diözesanvorsitzende Helga Gotthard. Der selbstgenähte Mund-Nasen-Schutz eigne sich für in der Pflege Tätige sowie für Angehörige oder Helferinnen und Helfer, die in Kontakt stehen mit älteren und abwehrschwachen Menschen, etwa weil sie für sie einkaufen. "Diese gilt es besonders zu schützen", sagt sie. Zu den Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn gehören 722 Gruppen mit rund 16.300 Ehrenamtlichen.
Unterstützung kommt von Erzbischof Hans-Josef Becker: "Ich bin von Herzen dankbar für die Aktion der Caritas-Konferenzen und begrüße sie ausdrücklich!", sagt er. "Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele Ehrenamtliche daran beteiligen. Das Tragen einer Mundschutz-Maske kann in der gegenwärtigen Situation ein wichtiges Signal dafür sein, dass ich die Gesundheit meiner Mitmenschen achte!"
"Ich finde die Idee gut, dass die Caritas-Konferenzen die professionelle Pflege unterstützen", sagt auch Hartmut Claes, Vorsitzender der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der katholischen Alten- und Gesundheitshilfe im Erzbistum Paderborn, die 125 ambulante Pflegedienste, 122 Altenheime und 76 Tagespflegen vertritt. Angesichts der Knappheit der Schutzmasken könnten Pflegedienste und Altenheime Hilfe gebrauchen. Er empfiehlt, bei den örtlichen Caritasverbänden den Bedarf zu erfragen.
"Viele denken immer noch, man schützt sich selbst mit der Maske. In Wirklichkeit schützt man aber andere", zitiert Helga Gotthard den Virologen Christian Drosten. Ein einfacher Behelfs-Mundschutz reiche demnach aus, das Verbreiten von groben Tröpfchen abzuhalten, die Masken könnten also eine Wirkung im unmittelbaren Nahbereich haben und auch etwas Schutz bieten, wenn ältere Menschen selbst einkaufen gehen müssten, erklärt Gotthard. "Allerdings darf kein falsches Sicherheitsgefühl damit erzeugt werden!" Nach jedem Tragen solle die Maske bei 90 Grad in der Waschmaschine gewaschen oder auf dem Herd in einem Wasserbad fünf Minuten ausgekocht werden. Ein komplett selbst gefertigter Mundschutz dürfe aber nur eigenverantwortlich genutzt werden. Für die Wirksamkeit garantiere also niemand. Die selbst genähten Masken könnten auch nicht die (Filter-)Masken ersetzen, die gerade in Krankenhäusern und Quarantäne-Stationen gebraucht werden.
"Zeigen wir in diesen schweren Tagen, dass uns nicht nur die eigene Gesundheit wichtig ist, sondern auch und gerade das Wohlergehen solcher Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, weil sie vielleicht alt oder krank sind", sagt Erzbischof Hans-Josef Becker. "Und: Bleiben Sie alle behütet!"
Info
Für das richtige Nähen eines Behelfs-Mundschutzes verweisen die Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn auf eine Anleitung, die die Stadt Essen veröffentlicht hat, abzurufen unter www.essen.de/gesundheit/coronavirus_6.de.html