CKD-Leuchtturmprojekt auf der Zielgraden
(v.l.) Dr. Regina Kebekus, CKD-Projektreferentin, Brigitte Vögtle 1.© Gerda Dilger
Das von der Glücksspirale geförderte Projekt endet im September 2016. Die Zielvorstellung zu Beginn war, Caritas-Konferenzen der Erzdiözese zu neuen Hilfsangeboten zu motivieren und bestehende Konferenzen in anstehenden Veränderungsprozessen zu begleiten. Auf der Abschlussveranstaltung vor den Sommerferien wurden nun wesentliche Projektergebnisse vorgestellt. Diözesanvorstand, Diözesanrat und Vertreter der beteiligten "Leuchttürme" berieten gemeinsam über Konsequenzen für die weitere Verbandsarbeit.
Zu Beginn präsentierte die Projektleiterin Verlauf und Einsichten aus dem mehrjährigen Projekt. Ihren Projektgewinn verdeutlichten dann die Vertreter verschiedener Leuchtturmprojekte wie etwa das Montagscafè in Freiburg-Haslach, das Projekt "Heilig, Abend mal anders" in Villingen oder die Vertreterin der Besuchsdienstgruppen der Seelsorgeeinheit Freiburg-Nordwest. Deutlich thematisiert wurden auch die Grenzen, an die verschiedene Projekte während ihrer Tätigkeit stießen.
Ansätze für die Zukunft der CKD Freiburg zeigten vor allem die als hilfreich erlebte Beratung und Unterstützung von bestehenden Caritas-Konferenzen in den anstehenden Weiterentwicklungsprozessen. Durch das Projekt entstanden neue Ideen, neue Motivation und vor allem wurde die Wertschätzung für die eigene Arbeit bei allen projektbeteiligten Gruppen gefördert. Sehr vereinzelt konnten neue Mitarbeitende gewonnen werden.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Elke Langhammer, der Beauftragten für Ehrenamt und Engagementförderung der Erzdiözese Freiburg. Sie stellte dann im weiteren Verlauf von ihrer Seite aus Perspektiven ehrenamtlichen Engagements und lokaler Kirchenentwicklung vor. Die Teilnehmer diskutieren in Gruppen über die vorgestellten Einsichten und Perspektiven, um Schlussfolgerungen für die Zukunft des Diözesanverbandes zu ziehen.
Deutlich wurde durch das Projekt, dass der generelle Wandel des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland die Belange der CKD unmittelbar berührt. Die Gewinnung von neu Mitarbeitenden, die für die verbandliche Zukunft unabdingbar ist, muss ein gewandeltes Ehrenamtsverständnis berücksichtigen. Dabei sind Menschen nach wie vor sehr bereit sich ehrenamtlich zu engagieren, wenn für sie die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört besonders, dass die Aufgabe sie mit Sinn erfüllt, ein Anfang und ein Ende klar umrissen und die aufzuwendende Zeit vereinbart ist. Diese Faktoren werden durch die neuesten Zahlen des Deutschen Freiwilligensurveys untermauert. Der Bericht gibt an, dass im Jahre 2014 43,6% der Bevölkerung ehrenamtlich engagiert waren (Erhebung der Zahlen noch vor der Flüchtlingswelle). Am höchsten liegt das Engagement in den Altersgruppen 14 - 29 Jahre und 30 bis 49 Jahre, nämlich bei 46,9% bzw. 47%.
Die Verbandsrealität der CKD bildet dies nicht ab. Diese ist gekennzeichnet durch das bekannte Spannungsfeld zwischen altem und neuem Ehrenamt. In den CKs arbeiten viele Frauen (94% aller Verbandsmitglieder sind weiblich) pflichtbewusst und beständig zur Verbesserung von Notlagen der Menschen vor Ort. Sichtbar wurde im Projektverlauf auch, dass die Veränderungsprozesse in den Gemeinden vor Ort die Caritas-Konferenzen vor neue Anforderungen stellen. Die Mitarbeit in den neu gebildeten Caritas-Ausschüssen und Gemeindeteams, die sinkende Zahl engagierter Gläubiger zur Gewinnung neuer Mitarbeitenden, die Binnenorientierung der Pfarreien sind nur einige Felder, in denen es Handlungsbedarf gibt.
Zu den gelungenen Projekterfahrungen gehört das Erleben, dass externe Begleitung in den Gruppen vor Ort frischen Wind und neuen Mut in die Gruppen brachte. Sich der eigenen Stärken und des Wertes der Arbeit bewusst zu werden und zu erleben, dass viele Gruppen im Verband gemeinsam am gleichen Thema handeln führte zu einer Stärkung des CKD-Verbandsbewusstseins.
Zum Abschluss der Veranstaltung nahm der CKD Diözesanverband von den anwesenden Ehrenamtlichen den Auftrag mit, weiterhin für eine fachlichen Begleitung der Caritas-Konferenzen vor Ort zu sorgen und die Kooperation mit OCVs und Dekanaten strukturell stärker als bisher zu sichern.
Der Weg in die verbandliche Zukunft ist offen. Der CKD-Diözesanratsvorsitzende Herbert Frick brachte die verschiedenen Ideen dazu auf den Leitgedanken: "Was sich bewährt hat, hegen und pflegen - dem Neuen Raum schaffen." Der im Frühjahr 2017 neu zu wählende Vorstand der Caritas-Konferenzen in der Erzdiözese wird diesen Gedanken wieder aufnehmen und erhält so die Aufgabe der Konkretisierung.