Gottesdienst zum Caritas-Sonntag in der Scheune
Für 80 Personen war die Scheune hergerichtet. Es kamen doppelt so viele und alle Generationen waren vertreten. Initiatorinnen dieses Gottesdienstes waren Frau Gerda Dilger und Frau Evi Gräble-Kopp; beide sind in ihren Pfarreien der SE Markdorf im Besuchsdienst der Caritas-Konferenzen ehrenamtlich engagiert.
Frau Gerda Dilger begrüßte die Gottesdienstteilnehmer und führte sie in den Hintergrund des Gottesdienstmottos, die Entwicklung des ländlichen Raumes, ein. Sie warb dafür, dass die Beziehungen zwischen den Generationen in der Nachbarschaft sowie in den Vereinen intensiv gepflegt werden. Alle seien als ideenreiche Akteure in dem notwendigen Entwicklungsprozess gefragt, alle können sich für die Lebensqualität engagieren, damit das Dorf lebendig bleibt, auch auf die Zukunft hin.
Der Leiter des Gottesdienstes, Herr Stadtpfarrer Ulrich Hund, verzichtete auf eine Predigt. Gemeindemitglieder brachten stattdessen ihre Sicht auf die vier Plakate der Caritas-Jahreskampagne, die das Motto des Gottesdienstes ausmachte. "Wer das Land liebt, kommt nicht mehr davon los - zumindest nicht mit dem Bus", dieses Plakatmotiv nutzte eine Mitarbeiterin der Caritas-Konferenz (CK), die schwerpunktmäßig hilfebedürftige Menschen besucht, um auf die ausbaubedürftigen öffentlichen Verkehrsnetze aufmerksam zu machen. Eine in der Hospizgruppe Salem engagierte Ehrenamtliche machte mit dem Plakatmotiv "Hier ist das Idyll zu Hause - ansonsten aber niemand mehr" darauf aufmerksam, dass Menschen im Alter auf dem Land zurückbleiben. Zwei Jugendliche brachten überzeugend das Plakatmotiv "Auf dem Land wird noch ehrlich gekickt - auch wenn die Elf nur noch zu fünft spielt" herüber. Und Dorfhelferinnen präsentierten das letzte Plakatmotiv "Stress ist hier draußen ganz weit weg - genau wie der nächste Arzt". Mit ihrem Dienst unterstützen sie Menschen, die aufgrund von Krankheit Hilfe brauchen. Mit ihren Beiträgen haben sie den Entwicklungsbedarf des ländlichen Raumes den Gottesdienstbesuchern "unter die Haut" gebracht, sie haben aber auch "Lichtblicke" ehren- sowie hauptamtlichen Engagements aufgezeigt.
Diese "Lichtblicke" wurden im Anschluss an den Gottesdienst vertieft und erweitert. Bei Imbiss und Getränken kamen die Besucher(innen), auch mit Kommunalpolitiker(inne)n, miteinander ins Gespräch. Diese Gespräche waren angereichert durch Infostände des Landfrauenverbandes Südbaden, des Caritasverbandes Linzgau, der Hospizgruppe Salem, der Initiative "Bürger Füreinander Bermatingen", der St. Gallushilfe Wohngemeinschaft Markdorf, der Dorfhelferinnen, der Caritas-Konferenz (CK)-Besuchsdienste der SE Markdorf und dem CK-Projekt "Treffen der Pflegehelferinnen". Die Ministranten Markdorfs zeigten auf Fotos mit Texten ihre Lieblingsplätze. Und Frau Waltraud Zeller-Fleck, Leiterin des MGH, informierte an einer Plakatwand gemeinsam mit Herrn Stadtpfarrer Hund über die Situation der Flüchtlinge in der SE.
Die Kinder hatten eine große Freude, Bauernhof ist für Kleinstadtkinder immer etwas Besonderes und es gab für alle eine Hüpfburg aus Stroh - wo gibt es das schon? Für die Erwachsenen, die sich nicht schon damit beschäftigten, war der Gottesdienst mit dem anschließenden Hock ein sehr guter Beginn für den anstehenden Entwicklungsprozess. Und: Alles was gut ist, beginnt einfach, z. B. in einer Scheune.