Nicht besser oder schlechter – einfach anders
Die teilnehmenden ehrenamtlichen Vertreter(innen) der örtlichen Caritaskonferenzen und Hauptberufliche aus Pastoral und Caritas erfuhren in Ludwigsburg von einem Vertreter der Jugendlichen und Waiblingen von "echten" Jugendlichen was es z. B. aus deren Sicht bräuchte, damit Jugendliche intergenerationelle Aktionen und Projekte mit örtlichen CK-Gruppen spannend fänden, was die ältere Generation von der Jüngeren lernen kann oder die Jüngere von der Älteren.
Die O-Töne und der Austausch mit den Jugendlichen war für die Teilnehmenden sehr berührend und inspirierend. Es brachte vor allem die Einsicht: "Die junge oder auch die alte Generation ist nicht besser oder schlechter - sie ist einfach anders." An welchen Stellen genau, kam in den Workshops exemplarisch und sehr lebensnah zu tage.
In Ludwigsburg sprach der Jugendvertreter konkret das Angebot an CK-Gruppen vor Ort aus, Kontakt mit ihm aufzunehmen bei Interesse an intergenerationellen Projekten. In Waiblingen bot ein Jugendlicher an, gerne ein Workshop mit der mittleren und älteren Generation zu Computerspielen zu machen, auch um die herrschenden Vorurteile durch Erfahrung und eigenes Spiel abzubauen.
Einige Aspekte aus den zwei Workshops hier aufgezählt:
- Hoher Leistungs- und Erfolgsdruck in Schule und Ausbildung bei Jugendlichen. In der Freizeit, darf es deshalb dann eher etwas relaxter zugehen.
- Jugendliche würden bei Nachfrage gerne situativ Ältere in neuen/digitalen Medienanwendungen unterstützen.
- Jugendliche finden es spannend aus früheren Zeiten Geschichten zu hören, als es noch keine Smartphones gab und noch kein Internet.
- Jugendliche schätzen die Erfahrung im organisatorischen Bereich und lebenspraktischen Bereich von Älteren.
- Was Jugendliche bei CK-Gruppen, Projekten/Aktionen zum Mitmachen animieren würde:
- Es braucht unbedingt eine Person, die für das Projekt "brennt" und als Ansprechpartner für die Jugendlichen feststeht.
- Es braucht unbedingt eine Person, die für das Projekt "brennt" und als Ansprechpartner für die Jugendlichen feststeht.
- Jugendliche als Gruppe für ein Projekt begeistern und ansprechen, einzelne Jugendliche kommen selten allein.
- Eigenständigkeit, Verantwortung und Augenhöhe im Projekt.
- Was Ältere von Jugendlichen lernen könnten: Umgang mit den neuen Medien und eine gelassenere Einstellung zu allem.
- Projekte zur Steigerung der Medienkompetenz in den älterer wären sicherlich ein guter Weg alt und Jung zusammenzubringen.
- Da das Interesse der älteren Generation an der jüngeren im Allgemeinen größer ist als andersherum sollten die Älteren sich stärker überwinden den ersten Schritt zu machen, auch wenn sie dies von früher her anders kennen.
- Ist man sich der unterschiedlichen Wertehierarchien der Jungen und der Alten bewusst, relativiert sich manches Unverständliche, Nervige, scheinbar Unverschämte in der Zusammenarbeit.
- Junge Menschen sammeln Qualifikationen und Zertifikate für einen gelingenden Start ins Berufsleben. Deshalb sind CK-Gruppen auch für junge Menschen interessant. Hierzu müssten jedoch die bei den CK-Gruppen erwerbbaren Kompetenzen bekannt sein, benannt und schriftlich als Zertifikat ausgestellt werden. Die Beschreibung von bei der CK-Arbeit erwerbbarer Kompetenzen würde auch bisherigen CK-Mitgliedern helfen zu sehen, was sie leisten und welche Kompetenzen sie durch ihre Arbeit erworben oder verbessert haben. Der CKD-Bundesverband hat zu diesem Thema eine eignes Handbuch mit dem Titel: "Erfahrung trifft Neugier" herausgebracht. Es kann hier bestellt werden.
Ich kann Sie an dieser Stelle alle nur ermuntern, sich um die junge Generation zu bemühen, sie einzuladen mit einigen Vertreterinnen und Vertreter zu diskutieren, im Bewusstsein, dass die junge Generation in vielem etwas anders tickt. Hören Sie zu, was die Jugendlichen bewegt. Fragen Sie nach, was sie sich wünschen oder lernen könnten von der mittleren und älteren Generation. Finden Sie eine Person, die für eine bestimmte Sache "brennt" und gehen sie offen auf Jugendliche oder auf Vertreter der Jugendarbeit zu und laden sie ein bei der Aktion oder in dem Projekt mitzumachen.
Wenn Sie mit Jugendlichen Projekte durchführen, teilen Sie uns diese bitte mit, damit wir diese wiederum als Ideen für das ganze Netzwerk weitergeben können.
Ulrich Böll
CKD-Referent