Bericht zur BAG-Bundestagung 2024
1. Der Formale Teil
Albert Fischer, Vorsitzender der BAG Kath. Krankenhaus-Hilfe begrüßte die Teilnehmer*innen und eröffnete den formalen Teil der Tagung. Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit sprachen Elke Grothe-Kühn, Bundesvorsitzenden der eKH, und Marlies Busse, Bundesvorsitzende der Caritas-Konferenzen Deutschland e.V., Grußworte und unterstrichen beide die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen BAG, eKH und CKD.
Die Rechenschaftsberichte wurden von Albert Fischer (Bericht des Beirats der BAG KH-H) und dem Geschäftsführer des CKD-Bundesverbandes Dr. Sebastian Kießig (Finanzbericht) erläutert. Der Antrag zur Beitragsentwicklung wurde vorgestellt und angenommen.
Anschließend präsentierte Dr. Sebastian Kießig die Ergebnisse der statistischen Auswertungen der BAG-Arbeit 2023 & 2024. Besonders positiv hervorzuheben ist die wieder wachsende Anzahl der Engagierten.
Frau Busse informierte über die politische Arbeit des CKD-Bundesverbandes, in der unter anderem die Bedeutung der Diversität im Ehrenamt und dem Miteinander von Ehren- und Hauptamt herausgestellt wurde.
Am Ende des formalen Teils warb Christiane Beeger unter "Verschiedenes" für eine verstärkte digitale Korrespondenz. Der Bundesgeschäftsstelle würde es sehr helfen, wenn Tätigkeitsberichte, Anmeldungen und ähnliche Vorgänge zukünftig mehr in digitaler Form abgewickelt werden könnten.
2. Einsamkeit
Mit einem Vortrag über "Einsamkeit als gesellschaftliche Mega-Herausforderung" leitete Herr Prof. Dr. Dr. Möde, stv. CKD-Bundesvorstand, Vortrag zum Hauptthema über.
Frau Daniela Dohr, Projektreferentin im CKD-Bundesverband berichtete über "Einsamkeit in der CKD-Arbeit"; Herr Dr. Kießig sprach anschließend über "Einsamkeit als Herausforderungen in der Kirche" und setzten damit den Rahmen für die anschießenden Workshops.
Die Teilnehmer*innen diskutierten über Gründe für Einsamkeit sowie Lösungswege, die im Krankenhaus gewonnen werden können und kamen zu folgenden Ergebnissen:
Auslöser für Einsamkeit - im Sinne von einem subjektiven Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Angst und damit einer Ausweglosigkeit - sind sehr individuell und entstehen häufig durch eine plötzliche Veränderung, z.B. Verlust eines Partners / einer Partnerin, des Freundeskreises, durch Krankheit, aber auch durch Alter, Alleinleben, soziale Medien.
Sehr viele Menschen kennen dieses Gefühl. Alle sozialen Schichten, alle Altersklassen, Kranke, Behinderte, Migranten, Berufsreisende sind betroffen und für viele ist es darüber hinaus ein Tabu-Thema, was die Situation verschlimmert.
Im Krankenhaus ist die Situation manchmal anders. Plötzlich hilflos und oft allein, ist man eher bereit über seine Probleme zu sprechen und das Thema Einsamkeit zu artikulieren. Genau da können die Grünen Damen und Herren durch Gespräche am Krankenbett helfen, dass Patient*innen sich öffnen, Mut zu fassen und sich ggfs. auf neues Unbekanntes einzulassen.
Um die Atmosphäre zu schaffen, in der Patient*innen im Krankenhaus dies können, ist es wünschenswert neben der Zeit die wir als Krankenhaushilfe schenken:
- Einen flexibleren Dienst der Krankenhaushilfe anzubieten,
- Übersetzungshilfen (z.B. DeepL, Google Übersetzer) einzusetzen,
- Kulturen besser zu verstehen,
- weitere Krankenhausstellen, z.B. Seelsorgende, anzusprechen und
- einen noch stärkeren Austausch zwischen allen Mitarbeitenden im KH zu erreichen.
Besonders wichtig ist es, zu erkennen, wodurch diese persönliche Einsamkeit entstanden ist. Die Kommunikationsfähigkeit und Empathie unserer Grünen Damen und Herren ist dabei eine Grundvorrausetzung und es gilt diese weiter zu stärken und durch Schulungen noch zu verbessern. Der Beitrag "Kommunikation? Na klar!!?" von Frau Sabine Martin veranschaulichte dies in sehr vielen Beispielen.
Weiterhin wurde darüber gesprochen regionale Listen zu erstellen, in denen Adressen und Telefonnummern aufgelistet sind, an die sich Patient*innen nach der Entlassung wenden können, z.B. Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfe, Telefonseelsorgen, ein Fahrdienst für Menschen, die keine Transportfahrt finanzieren können.
Nicht zu vergessen ist die notwendige Öffentlichkeitsarbeit als auch Akzeptanz der Politik vor Ort.
3. Die Krankenhausreform
Zu dem brisanten Thema der anstehenden Krankenhausreform und die Folgen für praktisches Engagement berichtete Frau Bernadette Rümmelin.
Der Vortrag hat für viele Teilnehmer*innen erstmalig inhaltliche Klarheit und Orientierung gegeben. Es besteht bereits heute die Bitte das Thema der Krankenhausreform auf der nächsten Bundestagung erneut zu präsentieren.
Es besteht eine große Sorge, dass das ehrenamtliche Engagement durch die Krankenhausreform strukturell stark verändert wird und damit die Hilfen, die den Patient*Innen angeboten werden, nicht mehr geleistet werden können.
Es wurde vorgeschlagen die Bedenken in den Bundesverband der CKD einzubringen und die Positionierungen an die Krankenhäuser zurückzuspielen. Eine andere Anregung war eine Petition zu verfassen mit dem Angebot der Möglichkeit, diese vielfach unterschreiben zu lassen.
4. Zusammenfassung
Neben dem formalen Teil, den hochkarätigen Vorträgen, Berichten, Workshops sowie der Heiligen Messe wurde von allen Teilnehmer*innen die Möglichkeit geschätzt, sich allgemein auszutauschen, voneinander zu lernen und auch zu unterstützen. Von allen Seiten wurde immer wieder betont, wie wichtig die Bundestagung ist, die genau das Forum bietet, sich zu treffen. Insgesamt war die Tagung damit ein voller Erfolg.
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Elke Hannes
Mitglied im Beirat der BAG Kath. Krankenhaus-Hilfe